Farbgestaltung im Gesundheitswesen

Blog

Wandfarben und ihre psychologische Wirkung auf den Menschen

Lange gefordert, nun endlich nimmt die Farbgestaltung in Spitälern, Arztpraxen und Pflegeheimen Fahrt auf. Neben der Funktionalität wird auch dem ästhetisch-emotionalen Gesamteindruck eine grössere Bedeutung eingeräumt.

Das Gesundheitswesen verändert die Raumgestaltung vor allem im Bereich der Wände. Nicht nur Korridore in Spitälern erhalten Farbgestaltungen, auch Krankenzimmer, Operationssäle, Praxisräume und Pflegeheime rüsten auf. Das Gesundheitswesen hat erkannt, dass heutige Wandbekleidungen grosse Vorteile gegenüber früheren bieten. Technischen Anforderungen wie Strapazierfähigkeit, Pflegeleichtigkeit und Desinfizierbarkeit, sehr hohe Lichtechtheit und die gesetzlichen Brandschutzvorschriften werden allesamt erfüllen.

Eine gelungene Farbgestaltung erleichtert nicht nur das Zurechtfinden und sorgt für Sicherheit, sondern wirkt sich auch positiv auf das Wohlbefinden aus. Es gibt viele Bereiche, die man mit Farbe freundlicher gestalten kann. Es geht darum, den Menschen einen ersten positiven Eindruck zu vermitteln. Herrscht im Wartezimmer eine angenehme Atmosphäre, wird bereits Stress reduziert und konstruktivere Gespräche können im Anschluss stattfinden.

Stressreduktion durch Atmosphäre

Trittfestigkeit durch Bodenfarben

Für ein sicheres Gehen ist ein ausreichender Helligkeitsunterschied zwischen Wand- und Bodenfarbe wichtig. Bodenbeläge in Erdfarben vermitteln älteren Menschen Trittfestigkeit. Hingegen führen stark gemusterte Bodenbeläge zu einer Reizüberflutung. Oder zu dunkle Böden werden – besonders von Demenzpatienten – als Abgründe wahrgenommen.

Das Farbempfinden (die optische Wahrnehmungsfähigkeit) älterer Menschen unterscheidet sich zu jüngeren erheblich. Das Sehvermögen nimmt ab. Kontraste werden nicht mehr gleich erfasst. Farben werden blasser wahrgenommen.
Stellen sie sich also vor, eine ältere Person kommt in einen weissen Raum. Dieser ist zwar maximal hell aber die Reflektionen sind enorm stark und blenden. Die Augen reagieren und ziehen sich zusammen, wie bei funkelndem Neuschnee. Für ältere Menschen wird es dadurch noch schwieriger, die Kontraste der Objekte im Raum zu erfassen. Im Grunde genommen sollte man, je älter die Menschen sind, die Kontrastlandschaft reduzieren. Vorsicht ist auch bei blauem Spektralbereich geboten. Ältere Menschen können blaue, blaugrüne und violette Farbtöne nur eingeschränkt wahrnehmen.
Es empfiehlt sich, mit vertrauten Farbstimmungen – etwa aus der Natur – oder schönen Sandfarben zu arbeiten. Die Augen bleiben offen, Kontraste sind einfacher zu erkennen und man erlebt ein Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit.

Sehvermögen im Alter

Fazit

Richtig eingesetzt, lässt sich mit einer Farbgestaltung viel erreichen. Ein ausgeklügeltes Farbkonzept, das gerade älteren Menschen dabei hilft, sich zu orientieren und zurechtzufinden, sollte im Gesundheitswesen eine hohe Priorität haben.

Haben Sie Fragen? Wünschen Sie eine Beratung bei Ihnen vor Ort?

Diesen Beitrag teilen: